Falls Sie zur Zeit auf Kapitalsuche für Ihr Start-Up sind oder mit dem Gedanken spielen selbst zu investieren, ist dieser Beitrag genau das Richtige für Sie. Das sind die Trends im Venture Capital für das Jahr 2016:
1. Mehr Corporate Deals
Viele Konzerne entscheiden sich vermehrt in Kleinunternehmen zu investieren um Innovation im eigenen Betrieb zu fördern (Aktuell in der Schweiz sind das die SBB, die UBS, die Post, Ringier und die Swisscom). Denn für Firmen kann dies viel mehr als nur finanziellem Gewinn bedeuten. Beispiele dafür sind stärkere Lieferantenbeziehungen, Kontrollmöglichkeit der Industrie (putting control levers in their industry), Produktprüfungen, Reduktion von Risiken und ökonomischere Beschaffungen.
2015 waren Venture Capital Unternehmen in einem von fünf Deals in den Vereinigten Staaten und Europa, und in einem von drei Deals in Asien beteiligt. Startup-Unternehmer ziehen vermehrt Corporate Investoren in Erwägung, was den Wettbewerb für die konventionellen VC-Firmen erhöht.
2. Mehr Inkubatoren und Accelerators
Fast wöchentlich erscheint ein neuer Inkubator oder Accelerator, welcher die Entwicklungsphase von Start-Ups unterstützt. Laut einer MIT Studie fliessen Frühfinanzierungen noch schneller. Indirekt ist ihnen auch der ökonomische Wachstum ihrer Regionen zu verdanken.
3. Early Stage Wettbewerb für VC steigt
Der Wettbewerb um die Startkapitalbeteiligung von Unternehmungen verstärkt sich. Denn durch Accelerator-Netzwerke und Co-Working Arbeitsplätze, sowie durch Crowdfunding Plattformen sind die Neuunternehmen bereits früh der Öffentlichkeit ausgesetzt. Und wegen den in die Höhe schiessenden Bewertungen im Silicon Valley eröffnet sich der Horizont von Investoren auf Internationale Ebene.
Für zahlreiche bekannte Investoren wie Andreessen Horowitz und Google Ventures lohnen sich Anfangsphasen-Investitionen nicht mehr. Deswegen wird ihr Fokus vermehrt auf Spätphasen-Projekte gerichtet. Laut dem Cambridge Associates Report, stammt aber der grösste Teil der Investmentgewinne seit 1995 aus Early-Stage Investitionen. Aus diesem Grund wird es für kleine und unbekannte Venture-Unternehmen umso wichtiger, Differenzierungsstrategien auszuarbeiten und sich einen Namen zu machen, um Early-Stage Startups für sich zu gewinnen.
4. Die Zahl der Kapitalanlagen steigt
Wie in der Grafik ersichtlich ist, steigen die Kapitalanlagen stetig. Für das Jahr 2016 ist weiterer Anstieg prognostiziert.

5. Fortlaufendes Lernen wird für Investoren wichtig
Venture ist ein sehr lukratives Geschäft für Investoren. Und dennoch ist die Mehrheit nicht ausreichend über die Anlageklassen (asset class) informiert, weshalb diesbezüglich noch Skepsis herrscht.
Die Tage des blinden Investierens in die Top Zehn Startups sind gezählt. 2016 werden Family Offices und Vermögensverwalter sich bemühen, die wechselnden Kapitalströmungen zu erkennen und ihre Klienten bestmöglich zu beraten. Künftig werden sie sich auf die regionale und lokale Wirtschaft konzentrieren, um für Investoren die optimale Lösung zu finden.
6. Kleinere Fonds erhalten grössere Wertschätzung
Rekordverdächtige Unternehmungsbewertungen und die wachsende Konzernpräsenz in den grössten Investmentdeals beeinträchtigen die Chancen auf einen grossen Ertrag. Damit öffnen sich aber Türen auf kleinerer Ebene, was sich im 2016 im Venture Capital auszeichnen wird. Vor dem Jahr 2000 waren es die Top 10 Kapitalinvestoren, welche 90% der Industrieleistungen erbrachten. Laut eines Cambridge Associates Reports ist diese Annahme bei den Studienteilnehmenden noch aktuell. Der heutige Markt ist jedoch komplexer, sodass gewandtere und kleinere Fonds das Rennen führen. Handeln Investoren entsprechend, könnten attraktive Geschäftsmöglichkeiten entstehen.
7. Diversität in Investment Teams ist erwünscht
Die soziale Vielfalt soll konstruktiv genutzt werden, denn Studien besagen, dass vielfältige Investment-Teams bessere Erträge erzielen. Nebst dem Geschlecht sind die Dimensionen wie ethnische Gruppe, Nationalität, sexuelle Identität und Werdegang für die Zusammensetzung von erfolgreichen Teams sehr wichtig.
8. Wachsender Frauenanteil in der Geschäftsleitung wird vermehrt mit Top-Leistung assoziiert
Letztes Jahr veröffentliche die Investitionsfirma First Round eine Studie über ihre Zehnjährige Tätigkeit in der Industrie. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass weibliche Unternehmensgründerinnen ihre männlichen Kollegen übertreffen. Startups mit mindestens einer Frau in der Geschäftsleitung erbrachten 63% bessere Leistungen als reine Männer Teams. Weitere interessante Fakten bezüglich Frauen und Entrepreneurship: Jedes fünfte Startup hat mindestens eine weibliche Gründerin. Unter den erfolgreichsten Unternehmen starten Männer mir sechs mal mehr Kapital als Frauen. Frauen erschaffen Arbeitsplätze, wohingegen Männer diese reduzieren.
9. Gründungs- und Anlaufphasen-Finanzierungen sind ein lukratives Geschäft
Ob Crowdfunding Plattform, Businessangel oder Frühphasen VC, heute existieren zahlreiche Möglichkeiten zur Start-Finanzierung und das Jahr 2016 wird noch mehrere bringen. In den letzten Jahren war eine von fünf Investitionen eine Startkapital Finanzierung.
10. Die Mehrheit neuer Unternehmer sind Wiederholungstäter
In der Schweiz scheint die erste Welle der Startups schon erfolgreich bewältigt zu sein, das zeigt, dass zahlreiche, erfolgreiche Jungunternehmer heute bereits das zweite oder dritte Unternehmen gegründet haben – auch diese Personen sind spannend als Partner oder Venture Capital Finanzierer.
Mehr Informationen und Quelle:
Inc.com
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